Thomas Kellner - Architekturen
Am Samstag, den 06.05.2006 öffneten sich die Türen zur 2. Ausstellung der Galerie Diede im Haus der Kultur, Burgbrohl.
Mit Thomas Kellner zeigte die Galerie einen weltweit bekannten und erfolgreichen Fotografen. Der in Siegen lebende Fotokünstler Thomas Kellner realisierte in der Vergangenheit vor allem Projekte mit der Camera obscura. Aus dieser Arbeit bildete sich ein Interesse an multiperspektivischen Aufnahmen heraus, das er in dem Werkblock über europäische Monumente zu beeindruckenden Bildfindungen entwickelt hat.
Thomas Kellner zerlegt die prägenden Monumente europäischer und amerikanischer Metropolen in fotografische Puzzles, die an die kubistischen Eiffelturmserien Delaunays erinnern. Er lässt Einzelteile tanzen, versetzt den Bau so in Bewegung und bringt die Architektur scheinbar zum Einsturz.
Tatsächlich reiht er auf seinen minutiös geplanten Kontakttableaus unterschiedliche Blickwinkel, Perspektiven und Details aneinander. Aus bis zu 1296 Einzelbildern kann ein Tableau bestehen. Dabei entsteht die Collage unmittelbar während der Arbeit am Objektiv.
In allen Ländern gibt es repräsentative Gebäude, die schon massenhaft fotografiert und reproduziert worden sind. Sie stehen quasi als allgemeine Stellvertreter für einen ganzen Kulturzusammenhang und dienen den Touristen als Hintergrundkulisse zur Dokumentation individueller Reisetätigkeit.
Indem Thomas Kellner diese Wirklichkeit befragt, sie spielerisch auflöst und fragmentiert, öffnet er sie gleichsam wieder für die Betrachtung und verordnet so den Monumenten eine neue Lebendigkeit.